Die Aufführung der Leonhard-Wagner-Mittelschule berührt das Publikum

In einer eindrucksvollen Inszenierung entführten unsere Schülerinnen und Schüler in zwei Vorstellungen ihr Publikum auf eine bewegende Reise durch die Geschichte von Zafira, einem Mädchen aus Syrien, das mit den Herausforderungen von Flucht und Verlust konfrontiert ist.

Die Theaterschüler der 9. Klassen hatten ganz bewusst dieses Stück gewählt, weil sie eine Botschaft vermitteln wollten: Seid nett zu den Menschen, die aus tragischen Gründen ihre Heimat verlassen und in einem fremden Land neu anfangen müssen. Sie haben es schwer genug. Dass dem in der Realität so ist, erfahren sie selber jeden Tag in ihrem schulischen Alltag. Immerhin sind an unserer Schule Kinder und Jugendliche aus 29 Nationen vertreten.

Zafira, eindrucksvoll gespielt von Sophia Schneider, hat Glück. Sie findet in Anna (Lena Altkirch) schnell eine Freundin, die ihr auch hilft, über die schlimmen Erfahrungen der Flucht aus Syrien hinwegzukommen. Rückblickend erzählt das Musical von der überstürzten Flucht, der gefährlichen Reise über die Grenze und dramatischen Überfahrt auf hoher See, bis das Mädchen zusammen mit ihrer Mutter endlich in Deutschland ankommt.

Besonders beeindruckend war die Vielfalt der Talente, die auf der Bühne zu sehen waren. Der Chor unter der Leitung von Frau Wörle, der sich zum größten Teil aus Schülerinnen und Schülern der sechsten Jahrgangsstufe zusammensetzte, sang sich nicht nur mit seinem Friedenslied „zum Frieden braucht es gar nicht viel“ in die Herzen der Zuschauer. Lia Weh und Laura Müller besangen in ihrem „Lied an das Mittelmeer“ die Gefahren einer Überfahrt, für die viele Flüchtlinge oft ihr letztes Geld geben, da letztlich „nur das Leben zählt“.

Die Zumbagruppe bereicherte mit dynamischer und synchroner Tanzperformance immer wieder im Verlauf des Stücks. Die Choreografien, die von Frau Barz speziell für das Musical entwickelt wurden, passten perfekt zur Handlung und verstärkten die Emotionen der einzelnen Szenen. Ebenso die Darbietungen der Akrobatikgruppe (ebenfalls unter der Leitung von Frau Rießenberger), die nicht nur mit einer tollen Reifennummer überzeugten, sondern auch die überstürzte Flucht aus Aleppo gekonnt in Schwarzlicht in Szene setzte.

Die Bandbreite der Emotionen, die von der Theatergruppe unter der Regie von Frau Rießenberger dargestellt wurde, war bemerkenswert. Von herzzerreißenden Momenten der Trauer bis hin zu jubelnden Szenen der Freude gelang es den Schauspielern, das Publikum auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitzunehmen und sie tief in die Handlung von „Zafira“ eintauchen zu lassen.

Das Lied „Papa“, einfühlsam gesungen von Sophia Schneider und Max Spreitzer, erwies sich als emotionaler Höhepunkt des Musicals. Endlich kann der in Syrien zurückgelassene Vater seine Tochter wieder in die Arme schließen.

Nicht nur die Leistung der Schüler, sondern auch die gesamte Inszenierung verdient höchstes Lob. Die Bühnenbilder und Kostüme, die ebenfalls von den engagierten Schülerinnen und Schülern sowie Herrn Grießl, Herr Sebald und Frau Haggenmüller liebevoll gestaltet waren, trugen dazu bei, die Welt von Zafira zum Leben zu erwecken.

„Zafira, ein Mädchen aus Syrien“ war nicht nur ein Musical, sondern ein berührendes Erlebnis, das die Zuschauer zum Nachdenken anregte und Herzen berührte. Unsere Schüler haben bewiesen, dass sie nicht nur talentierte Künstler sind, sondern auch einfühlsame Geschichtenerzähler, die die Kraft haben, die Welt zu bewegen. Die Spendeneinnahmen gingen auf Wunsch der Akteure an das „Netzwerk Integration“ in Schwabmünchen.